Thorsten Winters VW Bus Seite
Wohnwagen - der Kauf:
Mir war langweilig und ich hatte zuviel Zeit in eBay zu suchen. Schon lange hatte ich immer mal wieder nach einem zum Bus passenden Wohnwagen geschaut, meistens nach einem Eriba Touring. Durch Zufall sah ich in den Kleinanzeigen Bilder von einem Constructam Coral. Constructam...? Nie gehört.
Flugs den Verkäufer kontaktiert der mir daraufhin etwa 40 weitere Bilder vom Zustand zuschickte. Eigentlich ruinös (und dabei hat man die verdeckten Schäden noch gar nicht gesehen), dafür kostete er immer noch ziemlich viel Geld. Egal, Kauf zugesagt, Autotransporter gemietet und von Offenbach nach Hannover gefahren um ihn abzuholen. Man braucht ja was zu tun...




Bestandsaufnahme:
Außenhaut: Ganz viel Alufraß durch den Wasser eindringen konnte (und natürlich nie wieder raus konnte)
Sandwichboden: Nass, hinüber
Gasinstallation: Oje oje
Elektro: Auch nicht besser als das Gas
Möbel: Gelsenkirchener Barock, obendrein total muffig wegen der Feuchte im Wagen
Polster: Extrem muffig, aber als Formvorlagen taugen sie noch.
Wandbespannung: von innen intakt, aber grauenvoll häßlich. Passend zu den Möbeln.
Fenster: Alle da und eigentlich auch intakt. Bei einem Eckfenster fehlt der Spreizkeder, damit liegt die Dichtung nicht mehr im Rahmen an und Wasser dringt ein. Weshalb man dann Dichtmasse zwischen Fenster und Gummi reinpampt muss ich nicht verstehen.
Heizung: Vorhanden, ob sie funktioniert habe ich nicht probiert. Flog einfach raus.
Dach: OK, außer dass beide Bohrungen für Kamin und Antennenstab mit Silikon 'abgedichtet' waren. Hier kam wahrscheinlich das allermeiste Wasser rein und konnte hinter der Verkleidung natürlich nie wieder entweichen.
Gaskasten: Vorhanden, alle Holzteile vollkommen hinüber.


Wiederaufbau:
Mobiliar und alle Verkleidungen / Bespannungen sowie die Dämmung entfernt.
Danach das Haus vom Fahrgestell abgehoben und den Sandwichboden durch 18mm Siebdruckplatten ersetzt.
Stellen mit Alufraß habe ich sauber gebürstet und von innen mit Glas / Polyester laminiert um es zumindest als erste Maßnahme dicht zu bekommen. Langfristig hilft wohl nur der Austausch der Beplankung.
Das Stahlgerippe war vollkommen verrostet. Es besteht rundum aus geraden und gebogenen Hutprofilen, und dort wo Verschraubungen oder Tackernadeln gesetzt werden sollen sind diese mit Presspan aufgefüllt. Bei der Feuchtigkeit in dem Wagen gab es hier nur noch Torf...!
Die Styropordämmung war komplett nass und von irgendwelchen Insekten angefressen. Alles durch Styrodur ersetzt.






Die neue Wand- und Deckenbespannung besteht aus Wachstuch. Decke weiß, die Wand ist ein bißchen psychedelischer...




In tage- und wochenlanger Arbeit habe ich die Möbel alle komplett abgeschliffen, grundiert und weiß neu lackiert. Die Türen wurden von ihren hässlichen Bordüren befreit und fröhlichem orange lackiert.

Der Bodenbelag ist PVC. Alle Polster wurden neu angefertigt und mit neu genähten Bezügen versehen.

Die Beleuchtung ist auf 12V umgestellt. Die Lampen sind allerdings 230V Strahler aus den 80er Jahren in rot, darin sind 12V LED Leuchten mit passender E27 Fassung. Versorgt werden diese über ein ausgemustertes Laptop Netzteil, alternativ über das Zugfahrzeug welches dann auch den Absorberkühlschrank versorgen kann. Dieser und die Steckdosen sind die einzigen Teile wo bei Landstrom über einen FI Schalter auch 230V genutzt werden können (Leitungen sind natürlich alle neu, wie auch alle Gasleitungen.
Da die originalen Rücklichter auch hinüber gewesen und obendrein hässlich waren gab es hier neue runde mit LED Technik (Achtung: Vorwiderstand ist notwendig damit die Blinkkontrollleuchte im Zugfahrzeug noch funktioniert).


Ansonsten: Die Bremsen waren noch gut und mussten nur eingestellt werden. Die Reifen dagegen waren die falschen und kamen neu.

Von außen wurde der Wagen foliert; einerseits natürlich um ihm eine Farbe zu verpassen, andererseits um besagtem Alufrass auch von außen auch noch eine Dichtschicht zu verpassen. Die Farbwahl allerdings war Zufall, was eBay Kleinanzeigen halt so hergab.


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